
Die Bezeichnung «Toxische Beziehung» ist mittlerweile zu einem wahren Trendbegriff geworden. Paradebeispiel die öffentliche Schlammschlacht zwischen «Johnny Depp und Amber Heard».
Was bedeutet toxische Beziehung? In einer gesunden Beziehung ist das Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen mehrheitlich ausgewogen. In einer "toxischen Beziehung" besteht zwischen beiden Partnern ein extrem hohes Ungleichgewicht an Geben und Nehmen. Während die Bedürfnisse des einen Partners im Vordergrund stehen und auch eingefordert werden, werden den Bedürfnissen des anderen Partners kaum Beachtung geschenkt oder übergangen, daraus bildet sich die klassische Täter-Opfer-Konstellation.
Toxische Beziehungen müssen nicht zwingend an eine Partnerschaft gebunden sein. Sie können überall da auftreten wo sich Menschen intensiv begegnen, z.B. in der Familie wie Vater-Mutter, Geschwister, in Freundschaften, am Arbeitsplatz, Schule, Sport, Verein etc.
Auch das Thema Narzissmus ist mittlerweile in aller Munde. Doch wird heute viel zu schnell schubladisiert und Menschen damit stigmatisiert. Nicht jeder ist gleich ein Narzisst oder allgemein Persönlichkeitsgestört, wenn er einige Züge davon in sich trägt und lebt. Glaub mir, jeder, wirklich jeder trägt einen kleinen Narzissten in sich, der nur darauf wartet in einer speziellen Situation in Aktion zu treten. Mir gefällt dazu folgendes Zitat von unbekannt: «Charakter ist wie ein Reisepass, er zeigt sich nur an Grenzen». Aber auch Co-Abhängige Menschen, können mit ihrem oft aufdringlichen, überführsorglichen, bedürftigen Verhalten, eine Beziehung nicht minder vergiften.
Die Ursachen
Bei einer sogenannten klassischen "toxischen Beziehung" treffen in der Regel immer ZWEI Menschen mit ungesunden Verhaltensmustern aufeinander. Dabei unterdrückt oder manipuliert in der Regel der eine Partner den anderen für seine Zwecke und der andere Partner ist der Untergebene, der alles mit sich machen lässt. Sie müssen sich dabei nicht suchen, sie finden sich.
Die Beiden können in der Regel keine gleichberechtigten oder respektvollen Beziehungen eingehen, da sie in den meisten Fällen bereits in ihrer Kindheit auch keine normale Bindung zu den Eltern aufbauen konnten. Ihre Kindheit bestand oft aus emotionalem Missbrauch, emotionaler Vernachlässigung oder Ablehnung einer oder beider Elternteile. Aber auch starke Bemutterung oder Überidealisierung können zu solchen Störungen führen. Sie können von Bindungsängsten oder von starken Verlustängsten, geringem Selbstwert und tiefer innerer Zweifel oder Unsicherheiten getrieben sein. Jede Zurückweisung kann für sie in ihrer Überempfindlichkeit zur menschlichen Katastrophe führen.
Um dies zu verhindern, versuchen beide den anderen, mit ihren aus der Kindheit antrainierten Überlebenstaktiken, an sich zu binden, um daraus zu einer gewissen inneren Stabilität zu gelangen. Meist haben beide in ihrer Kindheit kein gesundes und ausgewogenes Gefühl von Liebe und Geborgenheit erfahren und können diese Emotionen als Erwachsene genauso wenig angemessen weitergeben. Gemäss dem Resonanzgesetz können sie dann nur solche Partner finden, die das Gleiche als Liebe und Zuneigung identifizieren, wie sie selbst und so wird ein weiteres Glied in der toxischen Beziehungskette ihrer Familien geschmiedet.
Eine unstabile Kindheit muss jedoch nicht zwingend immer der Grund sein, dass man sich in einer toxischen Beziehung mit z.B. einem verdeckten Narzissten wiederfindet. Auch Menschen mit einer grundlegend «schönen Kindheit» und einer vordergründig «guten Elternbeziehung» können in toxische Beziehungskonstellationen geraten z.B. durch Leichtsinn oder Gutgläubigkeit, da sie z.B. noch nie extrem negative Beziehungserfahrungen gemacht haben und der Manipulator sich in der ersten Phase der Beziehung sehr geschickt, verdeckt narzisstisch verhalten hat.
Folgen einer toxischen Partnerschaft
Nach einer meist überschwänglichen ersten Phase gegenseitiger Sympathie oder Verliebtheit kommt irgendwann der ernüchternde Punkt und Übergang in Phase 2 der Beziehung: Der rücksichtslose Egoismus des einen Gegenübers wird immer mehr zum Mittelpunkt und kräftezehrende Diskussionen oder Streitereien werden zum Alltag. Je nach Umfang und je länger eine ungesunde Beziehungskonstellation ignoriert wird, desto grösser und umfangreicher kann der Schaden werden. Neben seelischen- und körperlich/psychosomatischen Störungen, können auch massive soziale oder finanzielle Schäden entstehen.
Ist eine toxische Beziehung zu retten? Handelt es sich beim Gegenüber um einen stark narzisstischen, persönlichkeitsgestörten Menschen, wird die Beziehung
höchstwahrscheinlich nicht zu retten sein, da auf seiner Seite kaum oder gar keine Einsicht und ein Entgegenkommen zu erwarten ist. Denn dies würde für ihn bedeuten, dass sein Selbstbild, das er
sich als Selbstschutz oft über Jahre hinweg akribisch aufgebaut hat, in Frage gestellt würde. Er wird in den meisten Fällen alles daransetzen sein Bild und somit sein (falsches) Gesicht wahren.
Gerade deshalb ist Narzissmus schwer therapierbar und dauert meist Jahre, wenn sie überhaupt gelingt. Somit wird auch der Preis zu bleiben für den anderen Partner immer zu hoch sein.
Hat eine Beziehung ab und an "toxische" Tendenzen (ganz ehrlich, das kommt doch in allen Beziehungen mal vor ) das Gute überwiegt und beide Partner erkennen ihre Themen und bearbeiten sie, dann würde ich dem Ganzen wirklich eine Chance geben, solange ein gemeinsames Wachstum möglich ist. Denn Beide können, auch aus einer anfänglich eher schwierigen Beziehungskonstellation unendlich viel für sich und ihr Leben lernen. Werden die Bemühungen jedoch nur noch zur Einseitigkeit, dann ist die Trennung im individuellen Fall eine Option die in Betracht gezogen werden kann.
Einige Vorschläge zur Reflexion:
- Sei ehrlich zu dir selbst
- Opfer von Narzissten sind meist Co-Abhängig. Prüfe dich, ob du Co-Abhängig bist und löse dich aus deinen eigenen Mustern
- Welche Gemeinsamkeiten hattet ihr, dass ihr Euch durch Resonanz angezogen habt? Kindheitserlebnisse, Beziehung zu den Eltern und deren Geschichte?
- Was lebt dir dein Gegenüber im Extrem vor, was dir evtl. mangelt? Oft darfst du nämlich selber einen gesunden Narzissmus lernen
- Befasse dich mit dem Thema Toxische Scham und löse dich davon
- Gibt es Eigenanteile, welche die Situation bei euch eskalieren haben lassen?
- Heile deine Vater- und Mutterwunde, damit du in Zukunft keinen Partner mehr in dein Leben ziehst, der dir diese alten Verletzungen aufs Neue spiegeln muss oder du nicht mehr so schnell auf toxische Muster hereinfällst
- Lerne wenigstens dir zu Liebe, zu verzeihen und selbst um Verzeihung zu bitten. Wir alle haben Dreck am Stecken!
- Und Last but not least: Gott sind gar alle Dinge möglich und Er ist grösser als all unsere Probleme
©sabineamrhein.ch | aktualisiert 18.05.24
photoart: vinicius amnx amano on unsplash.com ... thx4
Wer schreibt hier?
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